(Un)check your privilege
(Un)check your privilege
Die Rede von Privilegien hat Konjunktur. Früher meinte Privileg "Vorrecht". Bei der heutigen Verwendung steht "Privileg" für Vorteile aller Art, meist unverdiente und ungerechte. Doch je breiter der Begriff gefasst wird, desto weniger lässt sich die Realität mit ihm begreifen. Der "weiße Mann" hat dann generell bessere Chancen als die "weiße Frau" oder eine Person mit einer anderen Hautfarbe. Wenn alle Weißen privilegiert sind und Person X weiß ist, ist Person X immer privilegiert. Stimmt das wirklich? Wo beginnt, wo endet eigentlich "weiß" und wer entscheidet darüber? Wie passt Slawenfeindlichkeit in dieses Bild? Was bedeutet der Hashtag #JewishPrivilege? Und was ist mit linken Punks, die "don't call me white!" singen?
In diesem Essay gibt Jörg Scheller dem Begriff des Privilegs seine Geschichtlichkeit und seine Spezifik zurück – mit überraschenden Beispielen aus so unterschiedlichen Bereichen wie Hardcorepunk, Anarchismus, den sozialen Netzwerken und osteuropäischen Kulturen.
"Ich plädiere dafür, weniger Energie in die Veränderung der Welt durch Sprache zu investieren , dafür mehr Energie auf die Veränderung der Sprache durch die Welt" (Jörg Scheller")
Susanne Leuenberger, Journal B
„Was ist ein privileg? […] Diesem hochkomplexen und äußerst scharf diskutiertem Thema widmet sich der Kunsthistoriker Jörg Scheller in „(Un)check Your Privilege" klug und pointiert."
Jonas Voss, Schwäbische Zeitung
"Schellers Punkt ist nicht, dass man die überkommenen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen in unseren Gesellschaften nicht angehen sollte, seine Kritik ist keineswegs polemisch oder gar kulturkämpferisch gegen die Ideale progressiver Politik gerichtet, vielmehr versteht sich sein Essay als kritischer Einwurf innerhalb des eigenen Lagers. Und als solcher ist das Buch unbedingt anregend."
Catherine Newmark, Deutschlandfunk
„Wenn man den Begriff „Privileg" nicht nur auf diese expliziten, von Autoritäten gewährten Vorteile fokussiert, wird es schwammig und irgendwann ist alles ein Privileg. Das verharmlost echte Sonder- und Vorrechte. Mit Begriffen, die alles und nichts greifen, lässt sich Realität schwerlich begreifen."
Jörg Scheller, im Interview mit Die Welt
Jörg Scheller
Kurzporträt
Jörg Scheller ist Professor für Kunstgeschichte an der Zürcher Hochschule der Künste. Gastdozenturen führten ihn unter anderem an die Kunstuniversität Poznań und die Taipei National University of the Arts.
Scheller schreibt regelmäßig Beiträge für die Neue Zürcher Zeitung, DIE ZEIT, frieze magazine und ist Kolumnist der Stuttgarter Zeitung. Bereits als 14-Jähriger stand er mit einer Metalband auf der Bühne. Heute betreibt er einen Heavy Metal Lieferservice mit dem Metal-Duo Malmzeit.
Forschungsschwerpunkte
- Körperkultur mit Schwerpunkt Bodybuilding
- Ausstellungsgeschichte
- Kunst, Ästhetik und Politik
- Popkultur und Popmusik
Veröffentlichungen zu folgenden Themen
- Bodybuilding
- Körperkultur
- Heavy Metal
- Aquaristik
- Identitätspolitik
- Popkultur
- Ausstellungsgeschichte
- Osteuropa
Auszeichnungen
- ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik 2016
Mitgliedschaften
- Assoziiertes Mitglied des Zentrums Künste und Kulturtheorie, Universität Zürich (ZKK)
- Vereinigung der Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker der Schweiz (VKKS)
- Verband Deutscher Kunsthistoriker / Association of German Art Historians (VDK)
- Association Internationale des Critiques d'Art (AICA)
- Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband / German-Polish Federal Association (DPG)
ISBN | 978-3-7776-3028-1 |
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Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2022 |
Umfang | 152 Seiten |
Format | 13,0 x 19,0 cm |
Sprache | Deutsch |