Maecenas und seine Erben
Maecenas und seine Erben
Kunst entsteht im Spannungsfeld zwischen der Freiheit des Künstlers einerseits sowie den Zwängen und Einengungen andererseits: poetologische Normen und Richtlinien, ökonomische Notwendigkeiten, politische und juristische Beschränkungen, mehr oder weniger günstige mediale Bedingungen. Einer seit dem 18. Jahrhundert gern verbreiteten Mythe gemäß emanzipiert sich das "Genie", der "freie" Künstler der Moderne erstmals von diesen Hemmnissen. Zu den Verlierern einer solchen Modernisierung des Kunstbetriebs scheint dabei das Mäzenatentum zu gehören, dem gern eine Gängelung der Kunstproduzenten untergeschoben wurde und das allenfalls von den auch heute aktuellen Strukturen der Kunstförderung abgelöst worden sein mag.
Im Zusammenspiel von Einzelstudien und Epochenüberblicken versucht der vorliegende Band zu einer kritischen Reflexion – vielleicht Revision – dieser Auffassung beizutragen und fragt zudem nach der Vergleichbarkeit von Szenarien der Förderung von Künsten und Künstlern von Maecenas im antiken Rom bis zu heutigen Förderinstrumenten. Im Zentrum stehen die wechselnden Facetten von Interessengebundenheit, künstlerischer Freiheit und materieller wie politischer Abhängigkeit von Kunst und Literatur über die Jahrhunderte.
"Insofern ist mit dem Band zu Maecenas und seinen Erben eine gute Grundlage für weitergehende Forschungen gelegt."
Steffen Höhne, Zeitschrift für Kulturmanagement Volume 1 - Number 2 - 2015
Prof. Dr. Jochen Strobel
Jürgen Wolf
Kurzporträt
Jürgen Wolf hat seit 2010 die Professur für Deutsche Philologie des Mittelalters an der Universität Marburg inne. Von 2012 bis 2017 war er Prodekan und Dekan des Fachbereichs 9 der Universität Marburg.
2017 übernahm er die Leitung des Akademieprojekts > Handschriftencensus.de der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.
Forschungsschwerpunkte
- Überlieferungsgeschichte
- Paläographie und Kodikologie
- Edition
- Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Mittelalter
- Höfische Blütezeit und Spätmittelalter
- Artusepik
- Pragmatische Literatur des Mittelalters
- Übergang von der Handschrift zum Buchdruck
- Fürstlich Waldecksche Hofbibliothek (dort auch zugleich wiss. Betreuer)
Auszeichnungen
- Jacob-Grimm-Stipendium des Ministeriums für Innerdeutsche Beziehungen (später: BMI) (1993–1995)
- Habilitationsstipendium der DFG (1999–2002)
- Wissenschaftspreis Colloquia Academica der Akademie der Wissenschaften in Mainz (2004)
Mitgliedschaften
- Gründungsmitglied der Medieval Chronicle Society (Utrecht) (seit 1996)
- Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe „Handschriftencensus“ (2007)
- Mitglied des Beirats der deutschen Handschriftenzentren (2010–2016, 2019ff.)
- Mitglied der Wörterbuchkommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (2014–2016)
- Mitglied des Beirats (ehem. Kommission) „Deutsche Literatur des Mittelalters“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München (seit 2015)
- Ordentliches Mitglied der Akademie der gem. Wissenschaft Erfurt (seit 2018)
ISBN | 978-3-7776-2507-2 |
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Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2015 |
Umfang | 272 Seiten |
Abbildungen | 28 s/w Abb. |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | mit digitalem Wasserzeichen |